Projektkoordinatorin Elsa Meurer im Interview
Interview: Sportstadt Mainz sichtbarer machen
22.03.2024 – LSB-Kommunikation
Frau Meurer, kürzlich haben Sie der Stadt den Leistungssportentwicklungsplan überreicht. Warum kommt dieser gerade jetzt?
Wir haben schon 2019 zusammen mit dem Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz das Projekt „Regionale Leistungssportzentren“ ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Entwicklung der Standorte Koblenz, Kaiserslautern und Mainz für den Leistungssport sicherzustellen. Nachdem das Projekt 2021 in Koblenz angelaufen ist und kurz vor dem Abschluss stand, konnte das Projekt „Leistungssportentwicklungsplan Mainz“ im Mai 2022 angegangen werden. Unser Ziel für den Standort Mainz ist es, dass der Leistungssport künftig in der Sportentwicklungsplanung der Stadt mit eingebunden wird − und dafür haben wir jetzt einen guten Grundstein gelegt.
Was waren denn die Hauptziele bei der Entwicklung dieses Leistungssportentwicklungsplans?
Übergeordnetes Ziel war es, die Rahmenbedingungen der Athlet*innen, die in Mainz trainieren und leben, nachhaltig und zielführend zu verbessern. Wir erwarten, dass wir mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen unsere Athlet*innen hier vor Ort noch besser unterstützen und fördern können und die Sportstadt Mainz gemeinsam attraktiver gestalten. Dadurch möchten wir künftig Abwanderungen von perspektivreichen Sportler*innen reduzieren und neue Talente für unsere Sportstadt gewinnen. Neben einer gestärkten Vernetzung unter den Mainzer Leistungssport-Akteur*innen erwarten wir uns nicht nur Effekte auf den Leistungssport, sondern auch auf die gesamte Sportlandschaft in Mainz.
Sie haben die Athlet*innen als sehr interessiert und aufgeschlossen wahrgenommen. Welche Botschaft möchten Sie den Sportler*innen und Talenten dieser Region vermitteln?
Für uns war es sehr wichtig und elementar, dass wir bei dem Projekt die Athlet*innen hier vor Ort bei der Erarbeitung des Leistungssportsentwicklungsplans berücksichtigen. Wir möchten den Athlet*innen vermitteln, dass sie nach ihren Erfahrungen und Bedürfnissen gefragt werden, dass ihre Stimme eine Bedeutung hat. Und wir möchten auch, dass die Athlet*innen zuversichtlich in die Zukunft schauen können, und hoffen, dass sie durch dieses Projekt die Chancen sehen, die sich für sie ergeben − und natürlich auch für die Entwicklung ihrer Sportart.
Und was erhoffen Sie sich in Bezug auf Sportler*innen, die Mainz als Leistungssportstandort so vielleicht noch gar nicht wahrgenommen haben? Wie wollen Sie diese mit dem Projekt erreichen?
Wir hoffen, dass wir durch die Umsetzung der Handlungsempfehlungen, die wir im Plan vorgestellt haben, den Standort Mainz stärken, sichtbarer und attraktiver machen können. Und dass wir künftig auch Athlet*innen aus anderen Regionen gewinnen können und selbstbewusst sagen können: „Der Standort Mainz ist gut und attraktiv für eine optimale Entwicklung von potenziellen Nachwuchsathlet*innen!“
Die Handlungsempfehlungen zielen auf die regionalen Bedingungen und Bedürfnisse in Mainz ab. Aber Bedürfnisse können sich ändern: Wie werden Sie sicherstellen, dass der Leistungssportentwicklungsplan auch langfristig erfolgreich bleibt und sich möglichen Änderungen anpasst?
Das ist eine berechtigte Frage. Eine Schlüsselmaßnahme, die wir im Rahmen des Projekts erarbeitet und vorgeschlagen haben, ist die Einrichtung einer Stelle für die Leistungssportkoordination am Standort Mainz. Diese Personalstelle soll künftig alle weiteren Handlungsempfehlungen koordinieren, planen, umsetzen und ist für einen reibungslosen Austausch zwischen den Institutionen, Anlaufstellen und beteiligten Akteur*innen zuständig. Sie hat sozusagen die Hauptzuständigkeit und würde gemeinsam mit allen Verantwortlichen an der Umsetzung des Leistungssportentwicklungsplans arbeiten. Die Personalstelle wäre aber eben auch dafür zuständig, dass der Projektfortschritt evaluiert wird und an die neuen Gegebenheiten angepasst werden kann.
Das Interview führte Roberta Löhndorf.