Ergebnisse der Jugendbefragung geben Handlungsansätze für Vereine und Sportjugend
Jugend fordert mehr Mitbestimmung
Sport ist Freizeitbeschäftigung Nummer 1
Sport ist die beliebteste Freizeitbeschäftigung, gefolgt von der Beschäftigung mit digitalen Geräten, Freunde treffen, Musik hören/machen und ehrenamtlichen Engagement. Das Sportangebot wird von den Jugendlichen dabei als gut eingestuft. Lediglich in kleinen Orten mit weniger als 1.000 Einwohner fällt der Wert ein wenig ab. Wer Sport macht, tut dies in der Regel (90 Prozent) in einem Verein. Ein vielfältiges sportliches Angebot ist dem Nachwuchs dabei wichtig.
Vereine positiv bewertet
Die Angebote im Verein werden von den Kindern und Jugendlichen geschätzt. Lediglich die Mitbestimmungsmöglichkeiten und der Zustand der Sportstätten werden etwas schlechter bewertet. Beide Aspekte werden auch als konkrete Forderungen gegenüber Politik und Sport durch die Befragten formuliert.
Vereine können Engagement fördern
Rund die Hälfte der Befragten ist ehrenamtlich aktiv, wobei die Quote mit dem Alter zunimmt. Bei denen, die bisher nicht aktiv sind, werden Zeitmangel, Leistungsdruck in Schule oder Beruf sowie fehlende Angebote und die nicht erfolgte Beschäftigung mit dem Thema genannt. Gerade die letzten beiden Punkte bieten viel Potential für Sportvereine, den Ehrenamtsnachwuchs zu fördern. „Ermöglichen Sie als Helfer in einer Gruppe, Trainingserfahrung zu sammeln oder schaffen Sie Mitbestimmungsmöglichkeiten über eine Jugendordnung oder einen Jugendvorstand“, appelliert Susanne Weber, Geschäftsführerin der Sportjugend Rheinland. „Eine öffentliche Darstellung der Einsatzbereiche sowie eine aktive Ansprache aller jugendlichen Mitgliedern ermöglicht es zudem, auch bisher nicht Aktive zu erreichen“, so Weber weiter.
Jugendliche aus ländlichen Regionen verweisen zudem häufig auf eine schlechte Anbindung im ÖPNV als Hindernis, Einsatzorte zu erreichen.
Sportjugend greift Wünsche auf
Wer sich in der Jugendarbeit engagiert, hat recht konkrete Vorstellungen und Wünsche zu den Rahmenbedingungen. Zwei Drittel der Aktiven wünschen sich Anerkennung für das Engagement sowie Nachweise für Bewerbungen. Daneben sehen rund 40 Prozent auch Mittel für die Durchführung eigener Projekte und Qualifizierungsangebote als wichtig an. Mit verschiedenen Fortbildungsangeboten für Übungsleiter-Helfer*innen, Jugendleiter*innen und Freizeitbetreuer*innen bieten alle Sportjugenden bereits entsprechende Qualifikationsmöglichkeiten an. Auch Anerkennungsformate, wie zum Beispiel den Ehrenamtsförderpreis der Sportjugend Rheinland, gibt es bereits mehrere Jahre. Ab März werden die Sportjugenden ein neues Förderprogramm auflegen, welches neben der Qualifizierung auch Mittel für Jugendprojekte im Verein beinhaltet. Damit greift das Leitungsteam die Forderungen der Jugendlichen aktiv auf. Weitere Informationen zum Förderprogramm folgen in der März-Ausgabe von SportInForm.
Leitungsteam formuliert politische Forderungen
Mit Blick auf die Landtagswahlen hat das Leitungsteam aus den Ergebnissen der Befragung Forderungen abgeleitet. Diese sollen in den nächsten Wochen mit den jugendpolitischen Sprecher*innen der Parteien diskutiert werden. „Wir wollen den Anliegen der Jugend eine Stimme geben“, erläutert Stefan Leim, Vorsitzender der Sportjugend Pfalz und Mitglied im Leitungsteam. „Als Sportjugend ist es unser Anspruch, allen jungen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, Sport zu treiben und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen“, betont Franziska Moritz von der Sportjugend Rheinhessen. „Die Jugendbefragung ist somit nur der erste Schritt und dient uns als Kompass für die Ausrichtung unserer Aktivitäten“, so Mehran Faraji, Vorsitzender der Sportjugend Rheinland.