Menschen in Bewegung
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Initiative "Rheinland-Pfalz - Land in Bewegung" | Sportminister Lewentz im Interview

„Wir starten mit viel Engagement und Begeisterung“

Die Landesregierung will mit einer Landesinitiative breite Teile der Bevölkerung zu mehr Bewegung motivieren. Bewegungs- und Sportangebote vor Ort sollen bekannter gemacht und durch neue Angebote ergänzt werden. „Rheinland-Pfalz – Land in Bewegung“ soll mehr Spaß an Bewegung und damit einen gesunden Lebensstil fördern. SportInForm sprach mit dem rheinland-pfälzischen Sportminister Roger Lewentz.

Herr Minister Lewentz, welche Ziele verfolgen Sie genau mit „Land in Bewegung“?

Sport bringt die Menschen zusammen und leistet generationsübergreifend einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander. Gleichzeitig sorgen Bewegungsangebote individuell für körperliches Wohlbefinden. Wir wollen mit der Landesinitiative alle ansprechen und dabei auch diejenigen erreichen, die aus verschiedensten Gründen bisher kaum an Sport- und Bewegungsangeboten teilgenommen haben.

Der organisierte Sport ist ja in Sachen Sport und Bewegung ein starker Partner der Landesregierung. Welche Rolle spielen der Landessportbund und die Sportbünde bei „Land in Bewegung“?

Das ist vollkommen richtig und wir brauchen auch die Erfahrung und die Power des organisierten Sports. Der Landessportbund kümmert sich um die Bewegungsmanager in den Landkreisen und kreisfreien Städten und hilft so strukturell und inhaltlich bei der konkreten Unterstützung vor Ort. Die Vereine in den vielen Ortsgemeinden und Städten im Land verfügen über die optimalen Strukturen. Dort bestehen schon viele Bewegungs- und Sportangebote. Sie noch bekannter zu machen, um so möglichst viele Bürger*innen anzusprechen und daran teilhaben zu lassen, gehört auch mit dazu. Natürlich nicht selbstlos, sondern immer auch, um weitere neue Mitglieder für die sehr engagierten Sportvereine im Land zu gewinnen.

Gibt es weitere starke Partner, die sich aktiv einbringen werden?

Rheinland-Pfalz verfügt auch neben dem organisierten Sport über erfreulich viele Initiativen, Kampagnen und Maßnahmen. So gibt es ein reichhaltiges Portfolio von Bewegungs- und Gesundheitsangeboten der Landeszentrale für Gesundheitsförderung, oftmals in Kooperation mit den Sozialversicherungsträgern. Unsere Landesinitiative hat alle im Blick und benötigt starke Partner zur gemeinsamen Umsetzung. Ziel ist es, die Kommunen, Schulen und Kindertageseinrichtungen, Sportvereine, Einrichtungen für Familien und für ältere Menschen, Kirchen, Volkshochschulen und viele weitere zum Mitmachen anzuregen. Genau darum geht es: Gemeinsam etwas zu bewegen.

Wann erfolgt der Startschuss der Initiative?

Der ist bereits im Dezember erfolgt. Es gilt jetzt, die geplanten Strukturen zu schaffen. Zurzeit erfolgt beispielsweise die Einstellung des erforderlichen Personals. Natürlich wünschen wir uns schnellstmögliche Fortschritte und Erfolge. Ich bin mir sicher, dass wir bald von den ersten Aktivitäten berichten können.

Bereits bestehende Strukturen sollen mit neuen Angeboten vernetzt werden. Wie hat man sich das vorzustellen – und wie sollen die Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden?

Wir haben verschiedenste Angebote unterschiedlichster Anbieter. Die „Kümmerer“ in den Sportkreisen müssen ausreichend informiert sein. Auch darüber, was andernorts angeboten und initiiert wird. Das gilt es aufzugreifen und die Partner neugierig zu machen. So können gute und funktionierende Angebote in andere Regionen unseres Landes übertragen werden. Das Rad muss nicht überall neu erfunden werden.

  • Sportminister Roger Lewentz

    Will alle Rheinland-Pfälzer in Bewegung bringen: Sportminister Roger Lewentz.

    Foto: MdI Torsten Silz

Wo und ab wann genau sollen die Bewegungs- und Sportangebote stattfinden –und um welche (Sportarten) handelt es sich?

Ein bisschen Geduld bedarf es, bis die entsprechenden Strukturen aufgebaut sind. Nach den Osterferien sollten aber schon die ersten Aktivitäten zu sehen sein. Die konkreten Angebote werden sich natürlich auch an den Anbietern und Übungsleitern orientieren.

An wen richten sie sich und wie kann man sich informieren, was alles angeboten wird?

Zielgruppe sind in diesen Fall alle. Ob Jung oder Alt, ob mit oder ohne Handicap. Insbesondere wollen wir aber diejenigen erreichen und wortwörtlich in Bewegung bringen, die bisher wenig oder gar nicht an Sport- und Bewegungsangeboten teilnehmen wollten oder konnten, unabhängig davon, aus welchen Gründen. Wir wollen zum Mitmachen animieren. Diejenigen, die schon sportlich aktiv sind und auch diejenigen, die sich bewegen wollen, aber den ersten Schritt vielleicht noch nicht getan haben. Eine Website wird die jeweils aktuellen Informationen bereitstellen.

Wie können sich die Bürger*innen sonst noch an der Initiative beteiligen – und stimmt es tatsächlich, dass alle Angebote kostenfrei zugänglich sein werden?

Die Bewegungs- und Sportangebote sollen überwiegend im öffentlichen Raum, auf Plätzen, Grünflächen, Freizeit- und Spielflächen sowie in Sport- und Freizeiteinrichtungen stattfinden und kostenfrei zugänglich sein. Sie sollen vor Ort gemeinsam mit Partnern, Institutionen und Vereinen sowie den Bürger*innen entstehen oder weiterentwickelt werden.

Können wir davon ausgehen, dass die Initiative über 2021 hinaus fortgeführt werden wird?

Unsere Überlegungen waren und sind an dauerhaften Aktionen ausgerichtet. Wichtig wird dabei sein, wie die Initiative seitens der Bevölkerung angenommen wird. Wir starten mit viel Engagement und Begeisterung und hoffen, dass diese auf viele Menschen im Land übergeht. Denn die rheinland-pfälzische Sport- und Bewegungslandschaft hat richtig viel zu bieten.

Das Interview führte

Michael Heinze