Trainingsbesuch bei den Star Drivers Bad Kreuznach

„Powerchair-Hockey stellt, grob gesagt, eine Mischung aus Eis- und Feldhockey dar. Je nach Schwere und Art der Behinderung eines Spielers wird mit am E-Rollstuhl befestigten Schlägern gespielt oder ein Schläger in die Hand genommen“, erklären die Star Drivers auf ihrer Homepage.

Mit diesen Infos und dem Imagefilm der Star-Drivers wurde ich von Frau Heidi Müller, der Abteilungsleiterin der Star Drivers, begrüßt und nach kurzer Einführung prompt in einen E-Rollstuhl ( „Powerchair“ ) gesetzt. Die Steuerung sieht auf den ersten Blick simpel aus und ähnelt einem Spielkonsolen-Controller, wird allerdings nur mit einer Hand bedient. Indem Trugschluss genug Erfahrung in meiner Kindheit und Jugend in diesem Bereich gesammelt zu haben, versuchte ich mich an den ersten Fahrübungen.

„So schwer kann´s ja nicht sein“ , dachte ich mir und fuhr los. Die Bilanz meiner ersten zwei Durchgänge: drei umgefahrene Hütchen, ein beinahe Unfall und die Erkenntnis, dass ich als teils vollkommen unkontrolliertes Geschoss hilflos überfordert war. Ein Glück, dass sich die Geschwindigkeit drosseln lässt und so auch Anfänger – wie ich – sich langsam herantasten können. „Dein Schläger, viel Spaß!“ waren die Worte, als mir bewusst wurde, dass es hier nicht nur um die Beherrschung des Powerchairs ging, sondern auch um spielerische Fähig- und Fertigkeiten mit dem Hockeyschläger am Ball. Als dann auch noch taktische Elemente wie Aufstellung, Angriffs- und Verteidigungsverhalten thematisiert und geübt wurden, schaute ich den Profis lieber von der Seite aus zu, um das Abschlusstraining vor dem Saisonstart nicht zu stören. Das Training wurde von hier an intensiver. Mit Tempo und quietschenden Reifen flitzen die Akteure anschließend durch die Halle und spielen sich mit ansehnlichen Kombinationen zum Torerfolg. Auch Zweikämpfe werden geführt – deutlich ruppiger als gedacht, es knallt schon ziemlich, wenn die Rahmen der Rollis gegeneinander stoßen. Das Team nimmt die Sache ernst. Denn neben all dem Spaß und der Gemeinschaft, geht es den Team auch um den sportlichen Erfolg.

Stardrivers freuen sich über Zuschauer*innen und neue Sponsoren

„Knapp zwei Stunden dauert eine Trainingseinheit, je nachdem wie lange die Akkus halten. Unterbrechung zur Reparatur der Stühle kommen da noch oben drauf“ wurde mir von den Spielerinnen und Spielern berichtet. Man versucht so vieles wie möglich am Powerchair in Eigenleistung zu beheben, denn diese kosten mehrere tausend Euro. Neben der Wartung und Pflege der Powerchairs kommen noch Anreise zu Trainingseinheiten und Spielen, die nicht nur kostenintensiv, sondern auch zeit- und personalintensiv sind. Ohne Spenden und Sponsoren ist es kaum möglich der motivierten Mannschaft ihren Sport zu ermöglichen, deshalb wird sich über jede Unterstützung sehr gefreut – dazu zählen natürlich auch Zuschauer bei den Spielen.

„Wir freuen uns über neue, interessierte Spielerinnen und Spieler, Sponsoren und Zuschauern bei unseren Spielen“, erklärt Vedat Yagiz, der Spielertrainer des Teams. Ein konkreter Sponsor wird noch für ein Turnier der Star Drivers gesucht. Geplant sind Spiele mit drei Mannschaften, der Sponsor erhält das Namensrecht der Veranstaltung. Falls Sie also ein engagiertes, motiviertes Team unterstützen wollen, völlig gleich in welcher Hinsicht, beschäftigen Sie sich doch mit den Star Drivers aus Bad Kreuznach, sie werden genauso positiv überrascht sein wie ich – sportlich als auch menschlich.

Die nächsten Highlights:

• 12.-15. November 2021: Turnier in Flandern, Alle Informationen dazu hier.
• 23. März 2022: Ligaspiele in Messel
• 07. Mai 2022: Ligaspiele in der Jakob Kiefer Halle in Bad Kreuznach
• 02. Juli 2022 Saisonabschluss