Sportfinder-Projekt mit JSV Speyer an der Zeppelin-Grundschule Speyer ist für alle ein großer Gewinn

28.01.2025 –  LSB-Pressestelle

Fast 50 Kinder stehen akkurat in einer Linie und verbeugen sich respektvoll vor der Trainerin. Die Zeppelin-Grundschule Speyer ist mit ihren zweiten Klassen zu Besuch im Judomaxx. Die Jungen und Mädchen nutzen einen Wandertag, um beim „Sportfinder“-Projekt des Landessportbundes die Sportart Judo kennen zu lernen. Alexandra Schölch-Rectanus, Diplom-Pädagogin und hauptamtliche Trainerin im Judo-Sportverein Speyer, weiß, wie sie die Kinder begeistern kann.

Bewegen mit Freude

„Viele wollen sich messen, sie bewegen sich gerne und mit Freude und nicht für gute Noten“, so Schölch-Rectanus. „Wir fangen mit Ritualen an und besprechen Judo-Werte wie Mut, Freundschaft oder Respekt. Dann gehen wir zu Zweikampfspielen über. Manch einer hätte nicht gedacht, wie viel Power in ihm steckt und wie viel Spaß Raufen macht.“ Ringen und Raufen ist Bestandteil des Rahmenlehrplanes für Grundschüler*innen. Es geht dabei nicht um Aggressionen, sondern im Gegenteil um Selbstregulation, um den Umgang mit Sieg und Niederlage, um Wahrnehmung der eigenen Stärke und die der anderen.

  • Judomatte und Kinder in Sporthalle

    In diesem Jahr besuchten 240 Grundschüler*innen aus Speyer und Umgebung den Judo-Sportverein.

    Foto: JSV Speyer

Emotionen kontrollieren

Das moderne Judo (japanisch für „sanfter Weg“) wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Erziehungskonzept entwickelt. Durch feste Regeln und ritualisierte Kämpfe können Emotionen kontrolliert ausgelebt werden; die Vermittlung von Werten führt zur Stärkung von sozialen Kompetenzen, zu Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Empathie. Rituale kommen dem Bedürfnis von Kindern nach Struktur und Ordnung entgegen und vermitteln Sicherheit.

Judo als Schulprojekt

Im vergangenen Jahr besuchten 240 Grundschüler*innen aus Speyer und Umgebung den Judo-Sportverein. Der Landessportbund fördert die Kooperation zwischen Schule und Verein. So erreicht der Sportverein auch Kinder, die von sich aus nicht den Weg in eine Sporthalle finden. Diese lernen eine neue Sportart kennen – und so manches Talent ist schon in den Verein eingetreten, nahm am Grundschulcup oder später in der weiterführenden Schule beim Landesentscheid von „Jugend trainiert für Olympia“ teil. Die Mädchen des Gymnasiums am Kaiserdom belegten in diesem Jahr beim Bundesfinale in Berlin den zweiten Platz – auch sie lernten Judo zum ersten Mal bei einem Schulprojekt kennen. Das freut auch den Schulsportreferenten des Judoverbandes Pfalz, Michael Görgen-Sprau, der als JSV-Vorsitzender Grundschulcup und Landesentscheid mit organisiert.

Mit Stolz nach Hause

Das Projekt ist für alle ein Gewinn – für die Schule, den Verein, vor allem aber für die Schüler*innen und soll daher im nächsten Jahr weitergeführt werden. „Mein persönliches Ziel ist es, Judo im Schulsport der ersten und zweiten Klasse fest zu etablieren, wie es zum Beispiel in Berlin bereits geschieht, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Judo bietet so viele Möglichkeiten, Problemlösungen, Selbstdisziplin, Wahrnehmungsfähigkeit oder Fairness zu trainieren. Die pädagogische Ausrichtung und die festen Regeln fördern die Persönlichkeitsentwicklung und es ist immer wieder spannend zu sehen, wie Kinder über sich hinauswachsen, Stärke zeigen und eine hohe Aufmerksamkeit mitbringen! Sie haben Spaß an dem Angebot und gehen stolz nach Hause, das macht mich dann auch froh.“

Weitere Infos

Anträge für Sportfinder-Aktionen können auch 2025 wieder gestellt werden. Weitere Infos: https://www.lsb-rlp.de/sportfinder

Ansprechperson

Portrait Katrin Riebke
Katrin Riebke

Referentin Schulsport