Zwei Spieler*innen aus Rheinland-Pfalz waren für IdS auf dem Platz
Team "Integration durch Sport" spielte gegen den FC Bundestag
22.05.2024 – Marlene Wienold
Rheinland-Pfalz war mit den IdS-Spieler*innen Maren Fey vom FSV Trier-Tarforst und Jawad Mohammadi vom FG Inter Caritas Konz stark vertreten. Bereits im Training zeigten sie, dass es die Parlamentarier nicht einfach haben werden. Das IdS-Team setzte sich aus Frauen und Männern, mit und ohne Migrationsgeschichte, hauptamtlichen Mitarbeitenden aus dem Bundesprogramm und Vereinsvertreter*innen zusammen. Sogar das BAMF war vertreten: Mit einem Torwart, der im Spielverlauf unerwartet wenig zu tun bekommen sollte...
Teambuilding im Crashkurs-Format
Trainiert wurde das IdS-Team von Younis Kamil, ehemaliger Fußballspieler und -trainer und bei der Türkischen Gemeinde in Deutschland verantwortlich für das IdS-Projekt „Bewegte Zukunft“. Sein Teambuilding im Crashkurs-Format zeigte Wirkung: Motiviert bis in die Haarspitzen lief das Team am Dienstag um 18:00 Uhr gegen etwas zu siegessicher wirkende Spieler*innen des FC Bundestag auf. Während des Spiels stand dem IdS-Team ein ehemaliger Fußballprofi zur Seite: Otto Addo, einst für Dortmund auf dem Platz, heute Nationaltrainer von Ghana. Die Kombination aus hochmotivierten IdS-Spieler*innen und Proficoach auf der einen Seite und müden, EM-strapazierten Beinen der FC Bundestag-Kicker*innen auf der anderen, führte schließlich zu zwei schnellen Tore der Gäste in der ersten Halbzeit. Diesen Vorsprung konnte die Gastmannschaft in der zweiten Halbzeit noch einmal deutlich auf ein 0:6 ausbauen.
Keine Nazis (mehr) im FC Bundestag
Trotz der etwas schmerzlichen Niederlage fanden viele Spieler*innen der unterlegenen Gastgeber den Weg zum freundschaftlichen Abschluss des Abends im „Haus der Fußballkulturen“. Mannschaftskapitän Mahmut Özdemir erinnerte in seiner Begrüßung an den gerade erst erfolgten Ausschluss von AFD-Parlamentarier*innen aus dem FC Bundestag: „Wir wollten euch nicht gegenübertreten mit Nazis, deshalb haben wir die AfD aus der Mannschaft ausgeschlossen.“
Michaela Röhrbein, DOSB-Vorständin für Sportentwicklung, dankte dem FC Bundestag, nutzte zugleich aber auch die Gelegenheit, um auf eine Schieflage aufmerksam zu machen: „Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass sie sich Zeit genommen haben, um mit dem Spiel ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Und zugleich richten wir einen leidenschaftlichen Appell an Sie: Die Zukunft des Bundesprogramms, das in dieser Förderperiode um 500.000 Euro gekürzt wurde, finanziell abzusichern. Gerade unter den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen ist „Integration durch Sport“ noch wichtiger geworden.“
Demokratieluft schnuppern
Im Rahmen des zweitägigen Besuchs des IdS-Teams in der Hauptstadt konnten die Teilnehmer*innen nicht nur den Berliner Rasen begutachten, sondern auch Parlamentsluft schnuppern. Dirk Wiese, MdB und Torwart des FC Bundestag, organisierte eine Führung durch den Bundestag und nahm sich für das Team viel Zeit, um zu erklären, wie die Arbeit eines Abgeordneten in der Praxis aussieht und um offene Fragen zu beantworten.
Für alle Beteiligten war der Berlinbesuch nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gesehen eine enorme Bereicherung. Werte wie Vielfalt, Demokratie und Solidarität wurden hier nicht nur theoretisch betrachtet, sondern auch praktisch gelebt.
Ansprechpartnerin
Referentin Kommunikation im Bundesprogramm "Integration durch Sport"
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