Sven Laforce aus Speyer ist neuer ehrenamtlicher Anti-Doping-Beauftragter des LSB
Sauberer Sport als Herzenswunsch
23.07.2020 – Michael Heinze
Herr Laforce, wie kam es dazu, dass Sie nun ehrenamtlicher Anti-Doping-Beauftragter des LSB sind?
Ich hatte auf einer LSB-Veranstaltung ein sehr gutes Gespräch mit Melanie Heß und Thomas Kloth von der LSB-Abteilung Leistungssport. Mit Thomas Kloth hatte ich zuvor jahrelang erfolgreich an zahlreichen Skilanglaufveranstaltungen und Jugend trainiert für Olympia-Wettbewerben zusammengearbeitet. Da war natürlich schnell der Bezug zu meinem Lieblingsthema Dopingkontrollsystem (DKS) hergestellt.
Inwiefern fand eine Staffelübergabe mit Ihrem Nachfolger statt?
Da Dr. Manfred Poigné bereits im Dezember 2018 verabschiedet wurde, haben wir uns beim LSB nicht mehr gesehen. Überaus interessant ist aber die Tatsache, dass wir uns aus Schultagen kennen: Er war einer meiner Sportlehrer – ich habe das Gymnasium in Schifferstadt bis zum Abitur besucht.
Was sind Ihre Hauptaufgabengebiete – und was gab es für Sie bisher schon alles zu tun?
Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Anti-Doping-Beauftragen der rheinland-pfälzischen Landesfachverbände mittels Informationsweitergabe auf dem neuesten Stand des Anti-Dopingkampfes zu halten. Ihnen allen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, aber vor allem ein offenes Ohr für die verschiedensten Belange rund um das Thema „Doping“ anzubieten.
Inwiefern ist Doping im rheinland-pfälzischen (Spitzen-)sport überhaupt ein Thema und was können Sie für einen sauberen Sport tun?
Leider ist Doping im Spitzensport allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken. Ich versuche mit meinen Vorträgen heikle Gebiete aus meinen Dopingkontrolleurstagen zu thematisieren und für einen dopingfreien Sport einzustehen.
Was sind Ihre wichtigsten Ziele, Herausforderungen und Probleme in Ihrem neuen Amt?
Zu meinem wichtigsten Ziel gehört sicherlich die Schulung auf dem Feld der Dopingprävention. Je schneller wir die Dopingproblematik mit vereinten Kräften in die Lebenswirklichkeit der Athleten, Trainer, Funktionäre und auch Eltern übertragen können, desto erfolgreicher kann der saubere Sport in den Köpfen aller Beteiligten implementiert werden. Eine Herausforderung wird sein, eine*n Topsportler*in zu motivieren, mit ihrem/seinem vorbildlichen und fairen Verhalten für einen dopingfreien Sport einzutreten. Nicht, dass es nicht genügend saubere Athleten gäbe – aber alles zeitlich unter einen Hut zu bekommen (Sportlerkarriere, Beruf, Familie, Sponsoren usw.) bedarf eines stark ausgeprägten Idealismus.
DOPINGPRÄVENTION
Der Landessportbund RLP verfolgt eine uneingeschränkte Null-Toleranz-Politik gegenüber Doping und unterstützt zielführende Aktivitäten im Anti-Doping-Kampf.
Wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg der Dopingbekämpfung ist vor allem die Prävention. Der LSB arbeitet eng mit der NADA und deren Präventionsprogramm „Gemeinsam gegen Doping“ zusammen. Das Programm steht für Gesundheit, Chancengleichheit und Fairness im Sport sowie für den Erhalt der sportlichen Werte.
In der LSB-Abteilung Leistungssport des LSB werden die Aktivitäten koordiniert und Serviceleistungen angeboten. Hierzu zählen unter anderem die Weitergabe aktueller Infos und Materialien der NADA, des DOSB und der DSJ. Des Weiteren wird die fachliche Beratung des Leistungssportpersonals organisiert.
THEMA DOPING IN LEHRE UND AUSBILDUNG
In der Aus- und Fortbildung von Übungsleiter*innen und Trainer*innen im LSB, in den Landesfachverbänden sowie in Kreis- und Stadtsportbünden ist das Thema mit drei bis fünf Unterrichtseinheiten Pflichtbestandteil der Grundausbildung beziehungsweise der Trainer-C-Ausbildung sowie in der Jugendleiterausbildung. Die fachspezifische Fortführung des Themas ist Teil der Ausbildungsmodule der Landesfachverbände und Spitzenfachverbände. Im innovativen „Gemeinsam gegen Doping“-e-Learning können Zertifikate erhalten werden.
Darüber hinaus gibt es vielfältige Aktivitäten direkt in den Landesfachverbänden wie etwa Info- und Aufklärungsveranstaltungen bei Trainingslehrgängen für Sportler*innen und Trainer*innen. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung eines Problembewusstseins im Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln und Schmerzmitteln, der Entstehung von Dopingmentalität und der Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten in Druck- und Versuchssituationen.
Weitere Infos zum Regelwerk, zu verbotenen und zugelassenen Medikamenten und Hilfestellungen zur Dopingprävention unter https://www.lsb-rlp.de/themen/leistungssport/dopingpraevention.