70-Jährige aus dem Winzerdorf Duttweiler bei LSB-Mitgliederversammlung in Bingen für ihr besonderes Engagement für Frauen im Sport ausgezeichnet
Gertalis-Schohs-Preis für engagierte Ehrenamtlerin Christl Laubersheimer vom Pfälzer Handball-Verband
01.10.2024 – Michael Heinze
"Ich bin relativ stolz"
Altwasser hielt auch die Laudatio auf die Dame aus dem pfälzischen Winzerdorf Duttweiler, einem Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße. Ehrenamtliche Engagierte wie die zweifache Mutter – die meist im Hintergrund und selten im Rampenlicht agierten – stünden hinter den Sportler*innen, eröffneten ihnen den Weg zur Mitsprache und veränderten die Strukturen in den Verbänden. „Auf diese Auszeichnung bin ich relativ stolz“, gab die Geehrte hernach zu Protokoll. „Weil ich der Meinung bin, dass es relativ wenig Frauen gibt, die in ein Präsidium berufen oder auch gewählt werden. Ich finde das schade, muss ich ganz ehrlich sagen. Es wird immer ein bisschen belächelt, wenn eine Frau so ein Amt übernimmt. Ich hoffe, dass sich das ändert und sich künftig mehr Frauen in dieser Form engagieren.“
Erste Frau im PfHV-Präsidium
Christl Laubersheimer ist aktuell eine von drei Frauen in der Führungsriege des Pfälzer Handballverbandes. Mit Jeanette Hilzendegen (Vizepräsidentin Finanzen) sitzt eine weitere Frau im Präsidium. Dazu kommt Sandra Hagedorn als Geschäftsführerin. Christl Laubersheimer leistet als Vizepräsidentin Verbandsentwicklung wertvolle Dienste. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich für den Frauenhandball. Die 70-Jährige gilt als starke Handball-Powerfrau. Sie steht für die Gleichstellung der Frauen im Handball. Und mag den Begriff der „Quotenfrau“ gar nicht. „Christl Laubersheimer kennt den Handballsport durch und durch, hat sie doch viele Jahre selbst als Spielerin beim TV Hambach und HSV Haßloch gespielt“, betonte Altwasser. Nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Sport begann sie 1996 als Jugendwartin der Mädchen ihre Arbeit beim Verband und wurde dort 2014 Vizepräsidentin für Jugend. Damit war sie die erste Frau im PfHV-Präsidium.
Veränderungen angestoßen
Christl Laubersheimer nutzte die Zeit, um strukturelle Veränderungen im Verband zu initiieren und durchzusetzen. So setzte sie sich 2015 für die Bildung eines Jugendsprecherteams ein. Darüber hinaus kümmerte sich die Pfälzerin darum, dass der Verband eine Jugendordnung erhielt – um ein Stimmrecht im Jugendausschuss des Sportbundes zu haben. „Wie viel Energie man für ein solch zeitintensives Engagement aufbringen muss, kann man sich gut vorstellen“, sagte Altwasser.
Leuchtendes Vorbild
Als die gebürtige Hambacherin 2014 Vizepräsidentin für Jugend im Präsidium wurde, habe sie die Worte „Frauenquote erfüllt“ aufgeschnappt – und sich geärgert. Denn das habe einfach nicht gestimmt. „Frauen hatten bis dato im Verband nichts zu sagen“, so Altwasser. „Und an dieser Veränderung arbeitet sie. Die Botschaft, die Christl Laubersheimer mit ihrem Engagement aussendet, lautet, dass unsere Gesellschaft von den Menschen lebt, die mehr als ihre Pflicht tun.“ Ohne vorbildhafte Ehrenamtler*innen wie neue Preisträgerin „wäre der Sport niemals das, was er heute ist“, resümierte Altwasser.
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