Slalomkanutin vom KSV Bad Kreuznach gewinnt im 25-Stangen-Parcours sensationell
Sensationelles Olympia-Debüt: Ricarda Funk holt in Tokio die Goldmedaille im Kanuslalom
27.07.2021 – LSB-Pressestelle
„Ich kann es gar nicht glauben“, sagte Funk, die in Bad Neuenahr-Ahrweiler geboren und ist in Remagen und Bad Breisig am Rhein aufgewachsen ist, hernach im Eurosport-Interview. „Für mich ist das Ganze noch unreal. Das war mein Traum, der jetzt wahr geworden ist. Das ist einfach mega.“
Für das Finale qualifiziert hatte sich Funk noch mit einem Rückstand von 2,11 Sekunden auf Fox. Überraschend ausgeschieden war die mitfavorisierte Slowenin Eva Tercelj, die am Tor 16 der anspruchsvollen Strecke einen Fehler machte und eine 50-Sekunden-Strafe kassierte. Einen Tag nach den Erfolg von Sideris Tasiadis schnappte sich Funk damit die zweite Medaille für den Deutschen Kanu-Verband (DKV). Mit einer Zeit von 1:45,50 Minuten distanzierte die Europameisterin von 2018 im Kasai Canoe Slalom Centre die komplette Konkurrenz. Über eine Sekunde später überquerte Maialen Chourraut (1:46,63 Minuten) die Ziellinie, die Spanierin holte Silber vor Topfavoritin Fox (1:46,73 Minuten).
Nach diversen Rückschlägen steht Funk, die nach dem Abitur am Rheingymnasium Sinzig in der Spitzensportförderung der Bundeswehr aufgenommen wurde, seit Jahren am Stützpunkt Augsburg trainiert und damit optimale Rahmenbedingungen für ihre leistungssportliche Laufbahn genießt, nun also endlich ganz oben. Damit hat die Kajakspezialistin ihre auch sonst konstant starke Saison gekrönt. 2016 hatte die Bad Kreuznacherin Olympia verpasst, obwohl sie 2016 sogar Weltcup-Gesamtsiegerin war. Bei Weltmeisterschaften wurde sie Zweite und Dritte im Einzel, nur für den Sieg hatte es bisher nicht gereicht.
„Ricarda ist einen wahnsinnig starken Wettkampf gefahren“, kommentierte die für Leistungssport zuständige LSB-Vizepräsidentin Miriam Welte, die Funks Goldfahrt live am TV verfolgte. „Es hat mega Spaß gemacht zuzuschauen. Ihr fokussierter Blick am Start hat glaube ich alles gesagt. Sie wollte unbedingt die Medaille gewinnen und es ist wirklich superschön zu sehen, dass sie sich ihren Traum jetzt endlich erfüllt hat – nach mir endlich wieder eine Goldmedaille für Rheinland-Pfalz für uns Frauen.“ Sie freue sich wahnsinnig für Funk: „Ricarda ist eine Kämpferin und hat alles dafür getan – einfach überragend und grandios.“ Auch LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick war hin und weg ob der Darbietung von Funk und gratulierte ebenso herzlich wie Elke Rottmüller, Vorstandsvorsitzende der Sporthilfe Rheinland-Pfalz. Rottmüller schwärmte in hohen Tönen und sprach von einem „tollen Ergebnis. Ricarda hat nie aufgegeben und heute wurde sie für diesen Leistungswillen mit Gold belohnt – besser kann man das nicht machen“.