Gewichtheben: RLP-Asse mit starken Leistungen bei DM

23.11.2022 –  Jan Kotulla

Aller guten Dinge sind drei. So hätte das Motto der Deutschen Einzelmeisterschaften im Gewichtheben lauten können, die im schwäbischen Böbingen ausgetragen wurden. Corona-bedingt mussten die Titelkämpfe gleich zwei Mal abgesagt werden, die Ausrichter ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und boten den über 160 Athlet*innen in jeweils zehn Gewichtsklassen beste Bedingungen. Die RLP-Asse überzeugten.

„Die Meisterschaft war sehr gut organisiert“, lobte auch Bundestrainer Almir Velagic die Organisation. Der 41-Jährige war von den Leistungen seiner Schützlinge angetan. „Hervorzuheben sind die Leistungen von Simon Brandhuber und Lisa Marie Schweizer“, erklärte der Diplomtrainer. Beide Olympiastarter der Sommerspiele von Tokio sicherten sich in ihren Gewichtsklassen die Titel.

Brandhuber nutzte die DM zudem, um sich Wettkampfhärte für die im Dezember anstehende WM in Kolumbien zu holen. „Lisa hat in Böbingen einen rausgehauen, nachdem sie gesundheitliche Probleme hatte. In der Klasse bis 71 Kilo hat ihr Lara Dasz sehr gut Konkurrenz gemacht“, sprach Velagic die knappen Resultate an: Die für den AV 03 Speyer startende Schweizerin sicherte sich den Titel im Zweikampf mit 211 Kilo, Dancz (KSV Grünstadt) packte 210 Kilo. „Ähnliches haben wir auch in der Klasse bis 64 Kilo gesehen, wo sich Sabine Kusterer mit 200 Kilo im Zweikampf gegen Antonia Ackermann durchgesetzt hat, für die am Ende 199 Kilo raussprangen“, ist der ehemalige Weltklasseheber froh über die sportlich faire Konkurrenzsituation: „Die Jungen schieben, die Erfahrenen müssen pushen.“

Der Bundestrainer verwies außerdem auf die persönlichen Bestleistungen der Nationalkadermitglieder Nina Schroth vom AC Mutterstadt (bis 87 kg) im Stoßen mit 123 Kilo sowie des Obrigheimers Nico Müller (bis 89 kg) im Reißen mit 163 kg sowie im Zweikampf (363 kg). Weitere Titel gingen an Annika Pilz (bis 55 kg), Simon Brandhuber (bis 67 kg), Roberto Gutu (bis 73 kg), Chantal Schreiber (bis 81 kg), Max Lang (bis 81 kg), Raphael Friedrich (bis 89 kg) und Erik Ludwig (bis 96 kg).

„Ich bin insgesamt mit den Leistungen unserer WM-Fahrer*innen sehr zufrieden. Wir konnten die geplanten Leistungen auf der Bühne zeigen, mit sehr vielen gültigen Versuchen und sogar Bestleistungen. Für die WM sind wir auf einem guten Weg“, lautet das Fazit des Bundestrainers. Diesem Resümee schloss sich Florian Sperl, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber, an. „Die Heber*innen haben tolle Werbung für unseren Sport gemacht. Aus meiner Sicht war das eine der schönsten Deutschen Meisterschaften überhaupt“, lobt Sperl die Ausrichter. „Das ist genau der Standard, den wir für solche hochklassigen Wettbewerbe haben wollen und wie wir ihn in unserer ,Agenda 2028‘ skizziert haben. Auch das Anbieten des Livestreams hat sich ausgezahlt. Teilweise waren über 13000 Menschen online bei der DM dabei.