Reflexionstreffen der Sport-Inklusionslotsen beim LSB in Mainz dient dem Austausch und der Weiterbildung
Die inklusiven Strukturen weiterentwickeln
12.09.2020 – Michael Heinze
Mit der INpulsprämie will der LSB einen Impuls für Inklusion setzen. „Vereine erhalten die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen, um in den Inklusionsprozess zu starten“, erläuterte Wenzel den acht der insgesamt 14 inklusiven Brückenbauern, die im Haus des Sports mit von der Partie waren – und die dabei gleich auch mit schicken weißen Polo-Hemden neu eingekleidet und mit frischen Materialien für ihre Arbeit versorgt wurden. .„Sie können dabei 500 Euro beantragen.“ Neu ist, dass sich erstmals auch Fachverbände bewerben können – sie bekommen sogar 1.000 Euro als Startkapital. „Wir wollen den Schwerpunkt darauf setzen, dass wir nicht nur tolle Arbeit leisten, sondern sie auch den Vereinen zeigen“, betonte Wenzel. „Dann haben wir eine viel größere Strahlkraft.“ Ziel sei es, dass jeder Verein, die die INpulsprämie erfolgreich beantragt hat, sich auf der inklusiven Landkarte von RLP wiederfindet.
Die Kriterien zur Förderung: Vereine müssen sich für die Inklusion öffnen, etwa indem sie das Thema im Vorstand auf die Agenda setzen, die inklusiven Strukturen überprüfen oder ein neues inklusives Projekt durchführen, Außerdem müssen die Vereine einen Ansprechpartner für „Inklusion im Verein“ benennen und eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung ausrichten – etwa die Teilnahme an der Inklusionswoche oder eine Fortbildung für Übungsleiter*innen. Nicht zuletzt müssen sie im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die INpulsprämie hinweisen. Fachverbände müssen zusätzlich am jährlichen Netzwerktreffen „Inklusion im Sport“ dabei sein, außerdem wird der Ansprechpartner des Fachverbands auf www.inklusiver-sport-rlp.de sowie auf der Verbandshomepage veröffentlicht. Auch Vereine, die bereits einmal in den Genuss der Motivationsprämie gekommen sind, können die INpulsprämie beantragen – so sie denn mit einem neuen Projekt aufwarten.
Wichtiger Bestandteil des Treffens, das mit einem inspirierenden Kurz-Video begann, war auch die Planung der Aktionswoche „Sport lebt Vielfalt – Woche der Inklusion, Integration und Antidiskriminierung“ von 9. bis 15. November. Klar ist, dass es in allen in allen sieben Regionen von Rheinland-Pfalz – Koblenz/Westerwald, Rhein-Ahr/Stadt Koblenz, Eifel-Trier, Rheinhessen, Nordpfalz, Vorderpfalz und Südwestpfalz – Veranstaltungen der Lotsen gemeinsam mit den Vereinen geben wird. „Ich glaube, das wird eine sehr ´coole Sache“, schimmerte bei Wenzel bereits eine gehörige Vorfreude durch.
Die Idee des Reflexionstreffens war unter anderem, den Lotsen Infos an die Hand geben, die sie dann wiederum an die Vereine und ihre Netzwerke weiter streuen, so Silvia Maria Wenzel. „Andersherum wollten wir natürlich auch wissen, was an der Basis passiert, wo noch Hindernisse und Barrieren bestehen und wo wir unterstützen können – aber auch, was vor Ort gut klappt.“ An dieser Stelle kam auch Laura Trautmann ins Spiel. Die frühere LSB-Referentin für Inklusion begleitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz das Projekt um herauszufinden, wie sich die Inklusion im Land weiter vorantreiben lässt. „Das ist superspannend“, verriet Trautmann. „Weil wir hier ein Projekt haben, das ein ganzes Bundesland abdeckt.“ Ende November/Anfang Dezember wird die Sportwissenschaftlerin dazu digitale Interviews mit den Lotsen führen. Die Ergebnisse der Evaluation sollen im kommenden Jahr präsentiert werden.
Im Anschluss an intensive Kleingruppenarbeit und eine bewegte Pause, bei der am Rheinufer munter geboult wurde, stellten die Lotsen ihre Inklusionsarbeit vor Ort vor. Gemeinsames Ziel der Protagonisten bleibt es, die inklusiven Strukturen weiterzuentwickeln, mit den Vereinen und Institutionen neue Events der Behindertenhilfe auf die Beine zu stellen – und gerade die Leuchtturmprojekte ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu rücken.