Landessportbund unterstützt Sportlehrerverband bei Idee, Sport und Bewegung in andere Fächer zu integrieren

Mathe im Sportunterricht - geht das?

24.10.2024 –  LSB-Pressestelle

Die aktuelle Forderung des Deutschen Sportlehrerverbandes (DSLV) über qualifizierte Lehrkräfte mehr Bewegung in den Schulalltag zu integrieren, begrüßt der Landessportbund Rheinland-Pfalz sehr. Der LSB beteiligte sich im Frühjahr an dem Anhörungsprozess zur Änderung der Grundschulverwaltungsvorschrift (gütig seit 01.08.2024). Man machte sich dafür stark, dass in Grundschulen auch weiterhin mindestens drei Sporteinheiten in den Wochenplänen der Kinder stehen.

 

Interview mit Daniel Möllenbeck, Präsident DSLV

In einem Interview hat sich der Präsident des DSLV, Daniel Möllenbeck, alarmierend über die Zustände des Sportangebotes in Schulen geäußert und sieht dringenden Handlungsbedarf. Trotz seiner Bedeutung als eines der umfangreichsten Schulfächer nach Deutsch und Mathe, sei der Sportunterricht in vielen Schulen von Ausfällen geprägt und werde häufig von nicht qualifizierten Lehrkräften erteilt. Er wünscht sich, dass es neben den von der Kultusministerkonferenz empfohlenen drei Sportstunden pro Woche auch gezielte Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte gibt. Rheinland-Pfalz hat hierzu bereits eigene Maßnahmen. „Diese Fortbildungen sind sehr gut nachgefragt“, erklärt LSB-Vize-Präsident Bildung und Leiter einer rheinland-pfälzischen Grundschule, Sebastian Dörr. Er unterstützt aber die Forderung des DSLV, dass schon in der universitären Ausbildung aller Lehrkräfte schulübergreifend Sport und Bewegung einen Platz finden sollten. „Das kleine Einmaleins im Matheunterricht mit Bewegung verbinden, die Basketballstunde in Englisch halten – das geht“, gibt Dörr Beispiele, wie mehr Sport und Bewegung in der Schule etabliert werden könnten. „Gerade die Kombination mit der Digitalisierung zum Beispiel bei Tanzvideos oder Bewegungsbeschreibungen bietet hier großes Motivationspotential,“ so Dörr weiter.

Mit Blick auf das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG), das mit dem Schuljahr 2026/27 umgesetzt wird, stehen die Schulen vor der Herausforderung gemeinsam mit den Jugendämtern und sicherlich auch mit dem organisierten Sport noch mehr qualifizierte Bewegungs- und Sportangebote anzubieten. „Vielleicht gelingt es uns, gemeinsam mit den Universitäten in Trier und Landau ein Programm aufzusetzen, um Lehramtsstudierenden Sport und Bewegung näher zu bringen“, wünscht sich Dörr. „Denn Bewegung ist heute schon Mangelware im Alltag vieler Kinder und Jugendliche.“ Der passionierte Turntrainer stellt sich damit an die Seite des DLSV, um dem Sport insgesamt eine bessere Lobby im Schulsystem zu verschaffen.