Interner Workshop: LSB beschäftigt sich intensiv mit Vielfalt im Sport
09.09.2024 – Anne-Sophie Joos-Arp
Einstieg mit provokanten Fragen
Hattest du schon einmal eine Person of Color als Vorgesetzte? Kennst du eine Person, die bei den Paralympischen Spielen eine Medaille holte? Mit solchen provokanten Fragen forderte Katja Lüke in einem Kaltstart bereits in den ersten Minuten kontroverse Diskussionen heraus. Den meisten Teilnehmer*innen fiel keine Antwort auf diese Fragen ein.
Sieben Vielfaltsdimensionen
Katja Lüke erklärte anschließend, aufgrund welcher Aspekte Menschen diskriminiert werden können und erläuterte dazu die sieben Vielfaltsdimensionen:
- Religion und Weltanschauung
- Soziale Herkunft
- Alter
- Sexuelle Identität
- Geschlechtliche Identität
- Behinderungen
- Ethnische Herkunft/Nationalität
Menschen, die sich einer oder mehreren Dimensionen zuordnen, sind im täglichen Leben und im Sport oft benachteiligt oder nicht sichtbar. In der Diskussion um die Frage, wie sich das ändern ließe, wurden Problemstellungen besprochen, zum Beispiel: Wie können Vereine sichtbarer darauf hinweisen, wenn sie Sportangebote für Menschen mit körperlichen Behinderungen anbieten? Oder wie sollte mit Geschlechtsangleichungen im Leistungssport umgegangen werden?
Barrieren im Sport abbauen
Deutlich wird: Das Thema Diversity ist im Sport von zentraler Bedeutung. Es ist wichtig, über Vielfalt und Diskriminierung zu reden, Barrieren zu identifizieren und abzubauen, um eine offene und akzeptierende Atmosphäre in der Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen am Sport teilnehmen können. Es geht auch darum, Unterschiede und Gemeinsamkeiten wertzuschätzen.
Spielerische Auseinandersetzung mit Privilegien
Im Rahmen eines Spiels erhielten die Workshop-Teilnehmenden „Personenkarten“, die zum Teil körperliche Einschränkungen, einen Migrationshintergrund oder eine non-binäre geschlechtliche oder sexuelle Identität beinhalteten. Anhand ihrer zugelosten Rollen sollten sie entscheiden, wie privilegiert sie als solche Person im Alltag leben könnten. Einen solchen Privilegien-Check sollten wir alle in regelmäßigen Abständen durchführen.
Es gibt noch viel zu tun
Oliver Kalb, Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik, sagte im Anschluss: „Der Workshop war wichtig, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Diversity im privaten Kontext und vor allem im Sport zu schärfen. Es liegt an uns allen, das Thema Vielfalt im Sport jederzeit mitzudenken, um somit konkrete Maßnahmen fördern zu können, die zu einer inklusiveren und gerechteren Sportwelt beitragen. Der Diskurs war ein erster Schritt in Richtung gleichberechtigte Teilhabe, aber es gibt noch viel zu tun.“
Daher werde die Abteilung Gesellschaftspolitik auch zukünftig für alle LSB-Mitarbeitenden verschiedene Formate zu den Themen Vielfalt und Diversity organisieren.
Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik - Ansprechperson Prävention sexualisierter Gewalt
- o.kalb@lsb-rlp.de
- Telefon
- 06131 2814-411
- Standort
- Geschäftsstelle Mainz