24. Sommerspiele der Gehörlosen enden mit herausragenden Leistungen rheinland-pfälzischer Athlet*innen
Medaillensegen für DEAFLYMPICS-TEAM RLP
19.05.2022 – LSB-Pressestelle
Den Auftakt schaffte Sebastian Herrmany mit Partnerin Sabrina Eckert (GSV München) im Luftgewehr Mixed-Wettbewerb. Nur knapp unterlagen sie den Gegner*innen aus Indien im Kampf um die Goldmedaille. Im Einzelwettbewerb belegte er Platz 6. Sein Teamkollege Erik Hess reiste, bedingt durch eine Coronainfektion, verspätet nach Brasilien und konnte in dieser Disziplin leider nicht um die Medaillen mitkämpfen. Im Dreistellungkampf nutzte der Sportschütze seine Chance und gewann die Silbermedaille.
Tennis-Star Urs Breitenberger (GSV Neuwied) erreichte die Deaflympics ebenfalls coronabedingt mit Verzögerung. Sein erstes Match beendete gleichzeitig seine Medaillenträume. Mit einem Meniskusriss und einer Oberschenkelverletzung schied er aus dem Turnier aus. Das Aus betraf auch seine rheinland-pfälzische Mixed-Partnerin Heike Albrecht-Schröder Kaufmann (GSV Neuwied) – die beiden galten als Favorit*innen auf die Gold-Medaille im Doppel Mixed. Das deutsche Deaf-Tennis-Team hatte alle Hoffnung in die Ausnahmeathlet*innen gesetzt. Die Kehrtwende schaffte Heike Albrecht-Schröder gemeinsam mit ihrer Partnerin Verena Fleckenstein (GTSV Frankfurt) im Damen-Doppel und gewann in diesem Wettbewerb die Silbermedaille. „Die Silbermedaille habe ich anfangs nicht realisiert und mich nicht gewagt, zu viel zu freuen, da das Einzelfinale am nächsten Tag noch ausstand,“ so Albrecht-Schröder. Dort startete sie voll fokussiert und gewann nach konstant starken Spielen die Goldmedaille. Dies realisierte sie erst später: „Im ersten Moment als ich im Einzel den letzten Punkt gewonnen hatte, dachte ich nur daran, dass das Match gewonnen ist. Danach wurde mir erst bewusst, dass ich Gold und Silber geholt habe.“ Eine unverhoffte Medaille konnte das Herren Doppel Cedric Kaufmann (GSV Neuwied) und Nils Rohwedder (Hamburger GSV 1904) im Spiel um Platz drei erreichen. Die beiden Deaflympics-Newcomer zeigten mit dem Gewinn der Bronzemedaille ihre Stärke.
Für die Beachvolleyballer, deren Spiele aufgrund der Schlechtwettersituation in Brasilien indoor gespielt wurden, ging der Traum von der Podiumsplatzierung ebenfalls in Erfüllung. Max Pähler (GSV Neuwied) und Partner Henrik Templin (GSV Düsseldorf 1916) setzten sich im kleinen Finale durch und gewannen die Bronzemedaille.
Für die größte Sensation sorgten die „Deafboys“, das deutsche Handball-Team um Dominik Götz, Le Hung Ngoc, Joshua Hild, Philipp Bayer, Felix Werling, Lukas Kaut (alle GSV Frankenthal) und Sebastian Klein (GSV Trier). Der epische Moment des Finaleinzug, den zuvor 29 Jahre lang kein deutsches Team erreicht hatte, wurde mit der Silbermedaille gekrönt.
Für das DEAFLYMPICS-TEAM RLP ist das größte Sportevent der gehörlosen Menschen überaus erfolgreich und gespickt von Medaillensensationen verlaufen. Der Landessportbund und die Sporthilfe Rheinland-Pfalz gratulieren allen Athlet*innen zu ihren beachtlichen Leistungen und Medaillenerfolgen. In den nächsten Wochen wird es einen Empfang des DEAFLYMPICS-TEAMS RLP im Haus des Sports in Mainz geben, zudem werden parallel weitere spannende Hintergrundstories zu den Athlet*innen über die Online-Kanäle der Sporthilfe und des Landessportbundes Rheinland-Pfalz veröffentlicht.